Ask the Coach #59 - Histamin und Histaminintoleranz - Alles was Du wissen musst

Ask the Coach #59 - Histamin und Histaminintoleranz - Alles was Du wissen musst

Frage: Hallo Wolfgang, ich werde im Alltag immer wieder mit dem Thema Histamin und Histaminintoleranz konfrontiert. Im Online Teil des Modul 4 gehst du kurz darauf ein, dass die Methylierung entscheidend für den Abbau von Histamin ist. Vielleicht kannst du dazu mal einen Artikel schreiben. Ich bin mir sicher das ist für viele, die auch mit dem Thema konfrontiert sind wertvoll. Liebe Grüße

WU: Sehr gute Frage! Schauen wir uns erst mal an was Histamin ist, wie es zu einer Histaminintoleranz kommt, was sonst noch interessant ist und natürlich wie man diese managen kann.

 

Was ist Histamin?

Histamin ist ein biogenes Amin, das sowohl im menschlichen Körper als auch in bestimmten Lebensmitteln vorkommt. 

 

Wie entsteht Histamin?

Histamin wird durch die enzymatische Decarboxylierung der Aminosäure Histidin gebildet. 

Dies geschieht durch das Enzym Histidin-Decarboxylase. 

Im Körper wird Histamin in verschiedenen Geweben produziert, vor allem in Immunzellen wie Mastzellen, und bei bestimmten Reizen, wie Verletzungen oder allergischen Reaktionen, freigesetzt. 

In Lebensmitteln entsteht Histamin hauptsächlich durch mikrobielle Fermentation, wie bei gereiftem Käse oder fermentierten Produkten, oder durch unsachgemäße Lagerung.

 

Wie kommt es zu einer Histaminintoleranz?

Eine Histaminintoleranz entsteht, wenn der Körper nicht in der Lage ist, aufgenommenes Histamin ausreichend abzubauen. 

Normalerweise wird Histamin durch zwei Hauptenzyme im Körper abgebaut: Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT). 

Eine unzureichende Aktivität dieser Enzyme kann zu einem Ungleichgewicht zwischen Histaminaufnahme und -abbau führen, was zu Symptomen einer Histaminintoleranz führt.

DAO ist hauptsächlich für den Abbau von Histamin verantwortlich, das über die Nahrung aufgenommen wird. Es kommt vor allem in der Darmschleimhaut vor. 

HNMT ist in den Geweben des Körpers aktiv und baut Histamin im zentralen Nervensystem ab.

 

Nebenwirkungen der Histaminintoleranz

Die Symptome einer Histaminintoleranz sind vielfältig und betreffen oft verschiedene Systeme des Körpers, darunter das Verdauungssystem, das Herz-Kreislauf-System, die Haut und das Nervensystem. Typische Symptome sind:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Hautrötungen, Nesselsucht oder Ekzeme
  • Herzrasen oder Bluthochdruck
  • Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Atembeschwerden oder eine verstopfte Nase
  • Menstruationsbeschwerden bei Frauen

 

Häufige Lebensmittelquellen für Histamin

Viele Lebensmittel enthalten von Natur aus Histamin oder regen die Freisetzung von Histamin im Körper an. Hier sind einige der häufigsten Quellen:

  1. Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Kimchi, Miso, fermentierte Sojaprodukte, Essig.
  2. Gereifte Lebensmittel: Gereifte Käsesorten wie Parmesan, Gouda, Brie.
  3. Fischprodukte: Insbesondere Thunfisch, Makrele und Sardinen, vor allem wenn sie nicht frisch sind.
  4. Wurstwaren und gepökeltes Fleisch: Schinken, Salami, Speck.
  5. Alkoholische Getränke: Insbesondere Rotwein, Champagner und Bier.
  6. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten: Tomaten, Auberginen, Spinat, Avocados.
  7. Andere: Schokolade, Nüsse, Essigprodukte, Sojasauce.
 

Histamin in Rotwein, Champagner und Weisswein

Der Unterschied im Histamingehalt zwischen Rotwein, Champagner und Weißwein hängt mit den unterschiedlichen Herstellungsverfahren und der Reifezeit der jeweiligen Weine zusammen.

 

Warum enthält Rotwein mehr Histamin?

  1. Mazeration: Bei der Herstellung von Rotwein bleiben die Traubenschalen, in denen sich Histamin-relevante Mikroorganismen befinden, während der Gärung länger in Kontakt mit dem Saft.Diese längere Mazeration führt zu einer höheren Konzentration an biogenen Aminen, einschließlich Histamin.

  2. Höhere Reifezeit: Rotwein wird in der Regel länger gelagert und reift, oft in Holzfässern. Während dieses Prozesses können Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien aktiv werden, die Histamin produzieren. Diese Bakterien kommen vor allem in der malolaktischen Gärung zum Einsatz, die bei Rotwein häufiger durchgeführt wird.

 

Champagner und Schaumweine

Champagner enthält auch Histamin, allerdings weniger als Rotwein, da er mit Ausnahme von Rose Champagner aus weißen sowie roten Trauben ohne Mazeration hergestellt wird. 

Der Grund, warum Champagner dennoch Histamin enthält, liegt darin, dass auch bei der Champagnerherstellung eine zweite Gärung in der Flasche stattfindet. 

Diese Flaschengärung führt zur Aktivität von Mikroorganismen, die Histamin produzieren können. 

Auch die längere Lagerung und Reifung, die für viele Champagner üblich ist, tragen zu einem erhöhten Histamingehalt bei.

 

Weißwein und Histamin

Weißwein hat im Vergleich zu Rotwein einen deutlich geringeren Histamingehalt, und das aus folgenden Gründen:

  1. Keine Mazeration: Bei der Herstellung von Weißwein werden die Traubenschalen in der Regel sofort vom Saft getrennt, was den Kontakt mit histaminproduzierenden Mikroorganismen minimiert.

  2. Seltenere malolaktische Gärung: Weißwein durchläuft seltener eine malolaktische Gärung (bei der Milchsäurebakterien aktiv werden), die für die Histaminproduktion verantwortlich ist. Falls Weißwein diesen Prozess durchläuft, ist die Gärung oft kürzer und weniger intensiv, wodurch weniger Histamin entsteht.

  3. Kürzere Lagerzeit: Weißweine werden in der Regel schneller konsumiert und reifen kürzer als Rotweine, was weniger Zeit für die Entstehung von Histamin durch Mikroorganismen lässt.

Zusammengefasst enthalten Rotwein und Champagner aufgrund des Herstellungsprozesses, des Kontakts mit Mikroorganismen und der längeren Reifung mehr Histamin, während Weißwein durch seinen kürzeren Herstellungsprozess und geringeren Kontakt mit histaminproduzierenden Bakterien deutlich weniger Histamin enthält.

 

Methylierung und Histamin

Die Methylierung ist ein wichtiger biochemischer Prozess, der in der Regulation des Histaminabbaus eine wesentliche Rolle spielt.

Im Körper gibt es zwei Hauptwege, um Histamin abzubauen: einer davon ist die Methylierung, die durch das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) vermittelt wird.

 

Wie funktioniert die Methylierung von Histamin?

Die Methylierung ist ein Prozess, bei dem eine Methylgruppe (–CH₃) an ein Molekül angehängt wird.

Im Fall von Histamin wird die Methylierung durch das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) durchgeführt, das Histamin in N-Methylhistamin umwandelt, das dann weiter zu inaktiven Stoffwechselprodukten abgebaut wird.

Dieser Abbauweg findet überwiegend in Geweben wie dem zentralen Nervensystem, der Leber, den Nieren und der Lunge statt.

Er ist besonders wichtig im intrazellulären Raum, wo Histamin im Nervensystem und in Geweben verarbeitet wird, im Gegensatz zur Diaminoxidase (DAO), die im Darm und im Blut aktiv ist und sich auf den Abbau von Histamin aus der Nahrung konzentriert.

 

Effekte der Methylierung auf Histamin

  1. Regulierung des Histaminspiegels im zentralen Nervensystem: Da HNMT besonders in den Nervenzellen aktiv ist, spielt die Methylierung eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Histaminspiegels im Gehirn. Da Histamin als Neurotransmitter fungiert und an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und anderer neurologischer Funktionen beteiligt ist, sorgt die Methylierung dafür, dass überschüssiges Histamin schnell abgebaut wird, um eine übermäßige Aktivierung zu verhindern.

  2. Histaminabbau in Geweben: In Geweben wie der Lunge, Leber und Niere ist die Methylierung von Histamin ebenfalls von Bedeutung. Hier hilft die Methylierung, überschüssiges Histamin zu entfernen, das lokal freigesetzt wird, etwa bei entzündlichen Reaktionen.

 

Faktoren, die die Methylierung beeinflussen

Die Effizienz der Histaminmethylierung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  1. Genetik: Ähnlich wie bei der DAO-Aktivität gibt es genetische Variationen im HNMT-Enzym, die bei manchen Menschen zu einer reduzierten Fähigkeit führen, Histamin durch Methylierung abzubauen. Dies kann zu einer Anhäufung von Histamin führen und Symptome einer Histaminintoleranz auslösen, insbesondere in Geweben wie dem Nervensystem.

  2. Verfügbarkeit von Methylgruppen: Der Methylierungsprozess erfordert die Verfügbarkeit von Methylgruppen. Eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Methylgruppen kann die Methylierung einschränken-

  3. Oxidativer Stress: Oxidativer Stress kann die Methylierungsfähigkeit des Körpers beeinträchtigen. Chronischer Stress, Umweltgifte oder Entzündungen können die Verfügbarkeit von Methylgruppen reduzieren und damit den Histaminabbau negativ beeinflussen.

 

Auswirkungen einer gestörten Methylierung auf den Histaminspiegel

Wenn die Methylierung nicht effizient funktioniert, kann es zu einer Anhäufung von Histamin im zentralen Nervensystem und in den betroffenen Geweben kommen.

Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter:

  • Neurologische Symptome: Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit oder Angstzustände können auftreten, wenn Histamin nicht richtig abgebaut wird. Da Histamin im Gehirn als Neurotransmitter fungiert, können hohe Spiegel das Nervensystem überreizen.

  • Atemwegsbeschwerden: Hohe Histaminspiegel in den Atemwegen können zu einer Verengung der Bronchien und damit zu Atemproblemen führen, wie sie bei Asthma oder Allergien auftreten.

  • Systemische Histaminintoleranz: Bei einer ineffizienten Methylierung in Kombination mit einer niedrigen DAO-Aktivität kann es zu systemischen Symptomen der Histaminintoleranz kommen, wie Hautrötungen, Verdauungsbeschwerden, Herzrasen und Kopfschmerzen.

Die Methylierung ist ein zentraler Mechanismus im Histaminabbau, insbesondere im zentralen Nervensystem und in Geweben wie der Lunge und Leber.

Sie hilft, überschüssiges Histamin abzubauen und seine neurotoxischen und entzündlichen Wirkungen zu kontrollieren.

Störungen in der Methylierung, sei es durch genetische Faktoren oder durch Nährstoffmangel, können zu einer Anhäufung von Histamin führen und Symptome einer Histaminintoleranz oder andere Beschwerden auslösen.

 

Faktoren, die den Histaminabbau beeinflussen

Mehrere Faktoren können die Aktivität der abbauenden Enzyme DAO und HNMT beeinträchtigen:

  1. Genetische Prädisposition: Manche Menschen haben von Natur aus eine geringere Enzymaktivität wie auch einen MTHFR Defekt.
  2. Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Aktivität von DAO hemmen.
  3. Erkrankungen: Erkrankungen des Darms wie Zöliakie, Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom können die Produktion von DAO beeinträchtigen.
  4. Nährstoffmängel: Mangel an wichtigen Mikronährstoffen kann die Enzymaktivität verringern.
  5. Alkohol: Alkohol hemmt die DAO-Aktivität und erhöht gleichzeitig die Freisetzung von Histamin aus körpereigenen Speichern.

 

Histamintoleranz bei Frauen

Frauen sind statistisch häufiger von Histaminintoleranz betroffen als Männer, und das liegt an mehreren biologischen und hormonellen Faktoren. 

Hier sind einige der Hauptgründe:

 

1. Einfluss von Hormonen (insbesondere Östrogen)

Ein wichtiger Faktor, der den Unterschied zwischen den Geschlechtern erklären könnte, ist der Einfluss von Hormonen, insbesondere Östrogen und Progesteron.

Diese weiblichen Geschlechtshormone interagieren direkt mit dem Histaminstoffwechsel:

  • Östrogen: Es gibt Hinweise darauf, dass Östrogen die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen erhöht und gleichzeitig die Aktivität des abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) verringern kann. Das bedeutet, dass Frauen während Phasen mit erhöhtem Östrogenspiegel, wie zum Beispiel während der Eisprungphase oder der Schwangerschaft, empfindlicher auf Histamin reagieren können.
  • Progesteron: Progesteron hat hingegen einen hemmenden Einfluss auf die Histaminfreisetzung. Während der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus (Lutealphase), wenn Progesteron dominiert, können die Symptome einer Histaminintoleranz abnehmen.

Das hormonelle Ungleichgewicht während des Menstruationszyklus kann daher bei Frauen Schwankungen der Histaminempfindlichkeit verursachen.

Diese zyklusabhängigen Schwankungen sind bei Männern, die stabilere Hormonspiegel haben, nicht vorhanden.

 

2. Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt einer Frau drastisch, und auch der Histaminstoffwechsel kann sich verändern.

Der Körper produziert während der Schwangerschaft größere Mengen an Diaminoxidase (DAO), um Histamin effizienter abzubauen und das Ungeborene zu schützen, da Histamin zu Uteruskontraktionen führen kann.

Frauen, die schon vor der Schwangerschaft eine Histaminintoleranz hatten, bemerken oft eine Verbesserung ihrer Symptome während dieser Zeit, aber die Symptome können nach der Geburt wieder auftreten.

 

3. Enzymaktivität von Diaminoxidase (DAO)

Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen im Durchschnitt eine geringere Aktivität des Enzyms DAO aufweisen, das für den Abbau von Histamin im Darm verantwortlich ist.

Ein geringerer DAO-Spiegel bedeutet, dass der Körper das aufgenommene Histamin nicht so effizient abbauen kann, was zu einer Ansammlung im Blut und zu Symptomen führen kann.

 

4. Medikamente

Frauen nehmen tendenziell häufiger bestimmte Medikamente ein, die die DAO-Aktivität hemmen oder die Histaminfreisetzung fördern.

Diese Medikamente können dazu führen, dass der Histaminspiegel im Körper ansteigt, was das Risiko einer Histaminintoleranz erhöhen kann.

Falls Du vermutest, das Medikamente, die Du nimmst, einen Einfluss haben können, empfehlen wir das als Erstes mit Deinem Arzt abzusprechen.

 

5. Empfindlichere Immunreaktionen

Frauen neigen im Allgemeinen dazu, empfindlichere Immunreaktionen zu haben. 

Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass Frauen häufiger an Autoimmunerkrankungen leiden als Männer. 

Da Histamin eine Schlüsselrolle bei Immunreaktionen spielt, kann eine erhöhte Sensibilität des Immunsystems auch zu einer erhöhten Histaminempfindlichkeit beitragen.

Die Kombination aus hormonellen Einflüssen, einer möglichen geringeren DAO-Aktivität und einer empfindlicheren Immunreaktion macht Frauen anfälliger für Histaminintoleranz. 

Diese Faktoren, insbesondere die zyklischen Schwankungen von Östrogen und Progesteron, spielen eine zentrale Rolle und führen dazu, dass Frauen häufiger und intensiver auf Histamin reagieren als Männer.

 

Histamin und eine „laufende Nase"

Eine laufende Nase kann ein Hinweis auf eine Histaminintoleranz oder ein Histaminproblem sein, da Histamin eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen und Entzündungen spielt.

Wenn Histamin freigesetzt wird, verursacht es eine Erweiterung der Blutgefäße und erhöht die Durchlässigkeit der Kapillaren.

Dies führt zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung in den Schleimhäuten, was zu einer laufenden Nase (Rhinorrhoe) führt.

Eine laufende Nase tritt besonders häufig in Verbindung mit anderen Symptomen einer Histaminfreisetzung auf, wie z. B. Niesen, Juckreiz und verstopfter Nase, und ähnelt daher den Symptomen einer allergischen Rhinitis.

Bei Menschen mit einer Histaminintoleranz können diese Symptome auch ohne typische Allergieauslöser auftreten, insbesondere nach dem Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln oder Histaminliberatoren wie Alkohol, Schokolade oder Tomaten.

Wenn eine laufende Nase regelmäßig ohne klare allergische Ursache auftritt und von anderen typischen Histaminintoleranz-Symptomen begleitet wird (z. B. Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden), könnte dies auf ein Histaminproblem hinweisen.

Eine detaillierte Symptomverfolgung und eine histaminarme Diät können helfen, die Ursache zu bestätigen.

 

Verbreitung und Stufen der Histaminintoleranz

Histaminintoleranz wird als relativ selten betrachtet, betrifft jedoch schätzungsweise etwa 1–3 % der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. 

Es gibt verschiedene Stufen der Histaminintoleranz, von milden Formen, bei denen nur gelegentlich Symptome auftreten, bis hin zu schwereren Formen, bei denen selbst geringe Mengen Histamin heftige Reaktionen auslösen können.

Das bedeutet durch diese unterschiedliche Stufen, sind mildere Formen der Histamintoleranz häufiger verbreitet als viele erwarten würden.

 

Lebensmittel, die den Histaminabbau beeinflussen

Neben histaminreichen Lebensmitteln gibt es auch solche, die den Histaminabbau beeinflussen oder die Histaminfreisetzung fördern:

  1. Histaminliberatoren: Diese Lebensmittel enthalten selbst wenig Histamin, regen jedoch die Freisetzung von körpereigenem Histamin an. Dazu gehören Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Tomaten und Schokolade.
  2. DAO-Hemmer: Bestimmte Lebensmittel, wie Alkohol und einige Fischsorten (insbesondere wenn sie nicht frisch sind), können die DAO-Aktivität hemmen und somit den Histaminabbau verlangsamen.
  3. Histaminabbau-fördernde Lebensmittel: Es gibt Hinweise darauf, dass Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin C und B6 die DAO-Aktivität fördern könnten, wie Paprika, Brokkoli und Blattgemüse.

 

Reifung und Alter von Lebensmitteln 

Die Reifung und das Alter von Lebensmitteln haben einen entscheidenden Einfluss auf den Histamingehalt, da biogene Amine wie Histamin vor allem durch mikrobielle Aktivitäten während der Lagerung und Fermentation entstehen.

Je länger ein Lebensmittel reift oder gelagert wird, desto mehr Zeit haben Bakterien, Histamin zu produzieren.

Hier sind die Hauptmechanismen, wie Reifung und Alter von Lebensmitteln den Histamingehalt beeinflussen:

 

1. Mikrobielle Aktivität und Fermentation

Während der Reifung und Fermentation von Lebensmitteln sind bestimmte Bakterien aktiv, die Histamin produzieren können.

Diese Bakterien, insbesondere Milchsäurebakterien, sind in der Lage, Histidin, eine Aminosäure, die in Lebensmitteln vorkommt, in Histamin umzuwandeln.

Dies geschieht durch das Enzym Histidin-Decarboxylase.

Fermentierte Lebensmittel
In Produkten wie Käse, Sauerkraut, Wurstwaren, Sojasauce und alkoholischen Getränken (wie Rotwein) wird die Fermentation absichtlich durch bestimmte Mikroorganismen eingeleitet.
Diese Mikroorganismen bauen die Aminosäuren der Rohzutaten ab, was zu einer Anhäufung von Histamin führt.
Besonders bei länger gereiften Käsesorten wie Parmesan oder Gouda steigt der Histamingehalt im Laufe der Zeit an.

     

    2. Längere Reifung = Höherer Histamingehalt

    Je länger ein Lebensmittel reift, desto mehr Zeit haben Mikroorganismen, Histamin zu produzieren.

    Dies ist besonders bei fermentierten und gereiften Produkten der Fall:

    • Käse: Hart- und Weichkäsesorten, die über Monate oder Jahre reifen, wie Gouda, Parmesan oder Roquefort, enthalten häufig hohe Mengen an Histamin. Im Gegensatz dazu haben frischere Käsesorten wie Hüttenkäse oder Ricotta niedrigere Histaminwerte.
    • Fisch: Wenn Fisch nicht frisch ist und falsch gelagert wird, kann sich Histamin schnell bilden. Dies ist besonders bei Fischarten wie Thunfisch, Makrele und Sardinen der Fall. Fischprodukte, die verarbeitet oder länger gelagert werden (z. B. in Konserven oder marinierter Fisch), enthalten oft mehr Histamin als frischer Fisch.

     

    3. Lagerbedingungen

    Unsachgemäße Lagerung oder längere Lagerung unter ungünstigen Bedingungen kann den Histamingehalt von Lebensmitteln ebenfalls erhöhen.

    Dies ist vor allem bei proteinhaltigen Lebensmitteln der Fall, die leicht verderben, wie Fisch, Fleisch und Käse.

    Bei hohen Temperaturen oder unzureichender Kühlung können Bakterien schneller Histamin produzieren.

    • Fisch: Bei Fischprodukten kann Histamin innerhalb weniger Stunden entstehen, wenn der Fisch nicht bei geeigneten Temperaturen gelagert wird. Einmal gebildetes Histamin bleibt auch nach dem Kochen oder Einfrieren im Fisch erhalten, da es hitzestabil ist.

     

    4. Verarbeitung und Fermentation von Alkohol

    Alkoholische Getränke, insbesondere solche, die eine längere Gärungs- oder Reifungszeit haben, wie Rotwein, Bier und Champagner, enthalten in der Regel mehr Histamin.

    Während des Fermentationsprozesses sind Mikroorganismen aktiv, die biogene Amine wie Histamin produzieren.

    • Rotwein: Rotwein hat aufgrund des längeren Kontakts mit Traubenschalen während der Gärung und der malolaktischen Gärung tendenziell einen höheren Histamingehalt als Weißwein, der weniger lange gärt und bei dem der Kontakt mit den Schalen kürzer ist.
    • Champagner und Bier: Diese Getränke unterliegen ebenfalls einer zweiten Gärung, was den Histaminspiegel erhöhen kann.

     

    5. Histamin in verarbeiteten und konservierten Lebensmitteln

    Verarbeitete Lebensmittel wie Wurstwaren, Fertigprodukte oder Konserven enthalten oft mehr Histamin als frische Lebensmittel, da sie länger gelagert und oft mit Zusatzstoffen behandelt werden, die den Verderb verlangsamen, aber dennoch Bakterien das Wachstum ermöglichen können.

    Wurstwaren wie Salami und Schinken, die oft fermentiert oder gepökelt werden, sind typische Beispiele für histaminreiche Produkte.

     

    Fazit: Wie beeinflussen Reifung und Alter den Histamingehalt?

    • Fermentation und Reifung führen durch mikrobiellen Abbau von Aminosäuren, insbesondere von Histidin, zur Bildung von Histamin.
    • Je länger die Reifungs- und Lagerungszeit, desto mehr Histamin kann sich ansammeln. Dies betrifft insbesondere Käse, Wurstwaren, Fischprodukte und alkoholische Getränke.
    • Unsachgemäße Lagerung (insbesondere bei proteinhaltigen Lebensmitteln wie Fisch) kann die Histaminproduktion fördern.
    • Verarbeitete und konservierte Lebensmittel enthalten oft mehr Histamin aufgrund der Verarbeitung und längeren Lagerung.

    Lebensmittel, die lange gereift oder fermentiert wurden, haben daher tendenziell höhere Histaminwerte, was für Menschen mit Histaminintoleranz problematisch sein kann.

     

    Feststellung einer Histaminintoleranz

    Die Diagnose einer Histaminintoleranz kann schwierig sein, da die Symptome vielfältig und unspezifisch sind. 

    Typischerweise wird von Ärzten die Diagnose gestellt durch:

    1. Symptomerfassung: Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, die Zusammenhänge zwischen Symptomen und dem Konsum von histaminreichen Lebensmitteln zu erkennen.
    2. Bluttests: Es kann der DAO-Spiegel im Blut gemessen werden, um eine verminderte Enzymaktivität festzustellen.
    3. Ausschlussdiät: Dabei wird eine histaminarme Ernährung über mehrere Wochen eingehalten, um zu prüfen, ob die Symptome sich bessern. Danach wird schrittweise wieder Histamin in die Ernährung integriert.
    4. Provokationstests: In einigen Fällen können Ärzte kontrollierte Provokationstests durchführen, bei denen gezielt histaminhaltige Lebensmittel zugeführt werden, um eine Reaktion zu beobachten.

     

    Weitere interessante Punkte zu Histamin 

    Hier sind einige weitere interessante Fakten über Histamin, die über die gängigen Informationen hinausgehen und zusätzliche Einblicke in seine Rolle im Körper und in Lebensmitteln geben:

     

    1. Histamin als Neurotransmitter

    Histamin ist nicht nur an allergischen Reaktionen beteiligt, sondern fungiert auch als Neurotransmitter im Gehirn. 

    Es spielt eine Schlüsselrolle in der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Aufmerksamkeit. 

    Der Histaminspiegel im Gehirn ist während des Tages hoch und sinkt während des Schlafs ab. 

    Aus diesem Grund haben Antihistaminika, die oft als Allergiemittel verwendet werden, als Nebenwirkung Schläfrigkeit, da sie Histaminrezeptoren im Gehirn blockieren und so den Wachzustand beeinträchtigen.

     

    2. Histamin und das Immunsystem

    Histamin ist ein wichtiger Mediator in der Immunabwehr. 

    Es wird von Mastzellen und Basophilen freigesetzt, wenn der Körper auf fremde Eindringlinge (wie Bakterien, Viren oder Allergene) reagiert. 

    Diese Freisetzung führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, was den Zugang von Immunzellen zum betroffenen Bereich erleichtert. 

    Diese Reaktion führt auch zu typischen Entzündungssymptomen wie Rötung, Schwellung und Juckreiz.

     

    3. Histamin kann auch ein „Gefahrenwarnsystem“ sein

    Histamin wird nicht nur bei allergischen Reaktionen, sondern auch in Reaktion auf mechanische Verletzungen freigesetzt. 

    Zum Beispiel wird Histamin bei Hautverletzungen oder Stichen durch Insekten freigesetzt, was dazu beiträgt, die Heilung zu beschleunigen und die Immunzellen in die betroffene Region zu leiten.

     

    4. Histamin spielt eine Rolle in der Magensäureproduktion

    Im Magen stimuliert Histamin die Produktion von Magensäure. 

    Es wird von den sogenannten enterochromaffinen Zellen in der Magenschleimhaut freigesetzt und bindet an die H2-Rezeptoren der Belegzellen, was die Sekretion von Salzsäure anregt. 

    Aus diesem Grund werden H2-Rezeptorblocker (wie Ranitidin) als Medikamente verwendet, um überschüssige Magensäure bei Erkrankungen wie Sodbrennen oder Magengeschwüren zu reduzieren.

     

    5. Stress kann den Histaminspiegel erhöhen

    Stress kann indirekt den Histaminspiegel im Körper beeinflussen, da er die Freisetzung von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) auslöst, das wiederum Mastzellen stimuliert, Histamin freizusetzen. 

    Das bedeutet, dass Menschen, die unter chronischem Stress leiden, möglicherweise eine erhöhte Histaminfreisetzung und damit verbundene Symptome haben.

     

    6. Histamin ist hitzestabil

    Einmal gebildetes Histamin in Lebensmitteln bleibt stabil, auch wenn das Lebensmittel erhitzt wird.

    Das bedeutet, dass Kochen oder Pasteurisieren den Histamingehalt eines Lebensmittels nicht reduziert. 

    Dies ist besonders relevant für Fischprodukte, die nach der Produktion oft pasteurisiert oder erhitzt werden.

    Selbst nach dem Kochen kann ein histaminreicher Fisch eine Reaktion bei empfindlichen Personen auslösen.

     

    7. Histaminliberatoren

    Manche Lebensmittel enthalten selbst nur geringe Mengen an Histamin, regen aber die Freisetzung von körpereigenem Histamin an. 

    Diese sogenannten Histaminliberatoren können Symptome einer Histaminintoleranz verstärken.

    Beispiele für solche Lebensmittel sind Schokolade, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Ananas, Tomaten und Nüsse.

     

    8. Genetische Prädisposition

    Es gibt genetische Unterschiede in der Aktivität der Enzyme, die Histamin abbauen, insbesondere bei der Diaminoxidase (DAO) und der Histamin-N-Methyltransferase (HNMT).

    Menschen mit genetischen Mutationen in diesen Enzymen haben oft eine geringere Fähigkeit, Histamin abzubauen, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit führt.

    Solche genetischen Faktoren können erklären, warum einige Menschen besonders empfindlich auf Histamin reagieren, während andere kaum Probleme damit haben.

     

    9. Histaminintoleranz kann sich im Laufe des Lebens verändern

    Die Histaminempfindlichkeit kann im Laufe des Lebens variieren. 

    Faktoren wie hormonelle Veränderungen (z. B. während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause), Darmerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente können die Enzymaktivität beeinflussen und somit die Fähigkeit des Körpers, Histamin abzubauen, verändern.

     

    10. Histamin als Teil des „Umami“-Geschmacks

    Histamin ist ein biogenes Amin, das in gereiften und fermentierten Lebensmitteln vorkommt, die oft den "umami" Geschmack haben. 

    Lebensmittel wie gereifter Käse, fermentierte Sojasoße oder Fischsauce, die einen hohen Histamingehalt haben, sind auch für ihren intensiven, fleischigen Umami-Geschmack bekannt.

    Dies deutet darauf hin, dass Histamin möglicherweise einen indirekten Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung von umami-haltigen Lebensmitteln hat.

     

    11. Histamin kann zur Migräne beitragen

    Migräne-Patienten berichten oft von einer Sensibilität gegenüber Histamin. 

    Dies liegt möglicherweise daran, dass Histamin die Blutgefäße erweitert, was zu einer Zunahme der Migränesymptome führen kann. 

    Histamin kann durch die Einnahme von histaminreichen Lebensmitteln oder durch eine gestörte Enzymaktivität im Körper ausgelöst werden.

     

    12. Histamin und der „Scombroid-Fischvergiftung“

    Eine besondere Art der Histaminvergiftung ist die sogenannte Scombroid-Fischvergiftung, die durch den Verzehr von Fisch mit hohem Histamingehalt verursacht wird. 

    Sie tritt vor allem bei Fischarten wie Thunfisch, Makrele und Bonito auf, die bei unsachgemäßer Lagerung Histamin ansammeln. 

    Die Symptome ähneln einer allergischen Reaktion und umfassen Hautrötung, Juckreiz, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. 

    Diese Vergiftung kann auch Menschen betreffen, die normalerweise nicht empfindlich auf Histamin reagieren.

    Diese Fakten zeigen, wie vielfältig die Rolle von Histamin im Körper und in der Ernährung ist. 

    Es hat nicht nur gesundheitliche Auswirkungen, sondern beeinflusst auch den Geschmack und ist eng mit dem Immunsystem und anderen biologischen Prozessen verbunden.

     

    Das Management der Histamintoleranz

    Das Management der Histamintoleranz erfordert ein ganzheitliches und individuell angepasstes Vorgehen, da die Reaktionen auf Histamin je nach Person stark variieren können. 

    Hier sind die wesentlichen Punkte, die beim Umgang mit Histamintoleranz zu beachten sind:

     

    1. Ernährungsanpassung

    Eine histaminarme Ernährung ist der zentrale Pfeiler im Management der Histamintoleranz.

    Dabei sollten Lebensmittel vermieden werden, die entweder von Natur aus viel Histamin enthalten, die Histaminfreisetzung im Körper fördern oder den Histaminabbau hemmen.

    • Histaminreiche Lebensmittel meiden: Dazu gehören fermentierte und gereifte Produkte wie gereifter Käse, Wurstwaren, Sauerkraut, alkoholische Getränke (besonders Rotwein und Bier), Fischkonserven und andere länger gelagerte oder nicht frische Lebensmittel.
    • Histaminliberatoren reduzieren: Auch Lebensmittel, die die Freisetzung von körpereigenem Histamin anregen (z. B. Schokolade, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte), sollten vermieden oder eingeschränkt werden.
    • Frische Lebensmittel bevorzugen: Frische, unverarbeitete Lebensmittel, insbesondere frisches Fleisch, Fisch und Gemüse, sind in der Regel histaminarm.

     

    2. Verbesserung der Enzymfunktion (DAO und HNMT)

    Die Aktivität der beiden Hauptenzyme, die für den Abbau von Histamin verantwortlich sind – Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) – kann durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflusst werden.

    Insbesondere eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen, die den Methylierungsprozess unterstützen trägt zur Verbesserung der HNMT-Aktivität bei. 

     

    3. Erkennen und Vermeiden von Auslösern

    Es ist wichtig, individuell herauszufinden, welche Lebensmittel und Umweltfaktoren Histaminreaktionen auslösen.

    Das Führen eines Ernährungstagebuchs kann helfen, spezifische Auslöser zu identifizieren.

    Dabei sollten alle verzehrten Lebensmittel sowie die auftretenden Symptome notiert werden, um Muster zu erkennen.

     

    4. Optimierung des Darms

    Eine suboptimale Funktion des Magen-Darm-Trakts kann die Produktion von DAO beeinträchtigen und somit die Histaminintoleranz verschlimmern.

    Eine Optimierung der Funktion des Magen-Darm-Trakts kann die Symptome der Histaminintoleranz optimieren.

     

    5. Medikamentöse Unterstützung

    Bestimmte Medikamente, insbesondere Antihistaminika, sind dafür ausgelegt bei akuten Symptomen zu helfen.

    Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin an den Histaminrezeptoren, insbesondere an H1- und H2-Rezeptoren.

    • H1-Antihistaminika: Sie helfen bei allergischen Symptomen wie Hautrötungen, Juckreiz und laufender Nase.
    • H2-Antihistaminika: Diese blockieren Histaminrezeptoren im Magen und helfen bei der Reduktion von Magensäure und damit verbundenen Beschwerden.

    Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass bestimmte Medikamente die DAO-Aktivität hemmen und die Symptome verschlimmern können.

    Deshalb müssen bestimmte Medikamente im individuellen Fall durch einen Arzt empfohlen und verordnet werden.

     

    6. Stressmanagement

    Stress kann die Histaminfreisetzung erhöhen und die Symptome verstärken. Daher ist Stressmanagement durch Optionen wie Optimierung von Schlaf, Optimierung der Ernährung sowie regelmässiges, progressives Training und auch weitere Optionen wie Meditation und Atemübungen hilfreich, um die Histamintoleranz im Körper zu optimieren.

     

    7. Langfristige Überwachung und Anpassung

    Histaminintoleranz kann sich im Laufe des Lebens verändern, abhängig von Faktoren wie Alter, Alltag, hormonellen Schwankungen oder Ernährungsgewohnheiten.

    Daher ist es wichtig, die Symptome und Auslöser regelmäßig zu überwachen und die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten entsprechend anzupassen.

     

    Zusammengefasst:

    • Ernährung: Eine histaminarme Diät ist der Schlüssel zum Management der Symptome.
    • Enzymunterstützung: Nährstoffe zur Unterstützung der Methylierung können den Histaminabbau fördern.
    • Individuelle Trigger: Ein Ernährungstagebuch hilft, individuelle Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden.
    • Optimierung des Darms: Die Darmgesundheit spielt eine wichtige Rolle bei der DAO-Produktion.
    • Stressmanagement: Stressreduktion hilft, die Histaminfreisetzung zu verringern.

    Das Management der Histaminintoleranz erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, bei der Ernährung, Lebensstil und gezielte Unterstützung der Enzyme eine wichtige Rolle spielen.

     

    Fazit

    Histaminintoleranz ist eine Überempfindlichkeit gegenüber Histamin, das in vielen Lebensmitteln vorkommt. 

    Die Hauptursache liegt in einer unzureichenden Aktivität der Enzyme DAO und HNMT, die für den Histaminabbau verantwortlich sind in Relation zum vorhandenen Histamin.

    Die Symptome einer Histaminintoleranz sind vielfältig und betreffen oft mehrere Körpersysteme. 

    Die Diagnose ist oft schwierig und erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Symptomtagebuch, Bluttests und Ausschlussdiät.

    Das Gleichgewicht zwischen dem vorhandenen Histamin und dessen Abbau herzustellen ist der Schlüssel.

     

    „Ask the Coach“ ist die Kolumne in der Wolfgang Unsöld Eure Fragen zu Training & Ernährung beantwortet. Das gleichnamige Buch ist im Riva Verlag erschienen und direkt hier erhältlich. 

    Back to blog