Zum Frühstück, in Büros, auf Autofahrten oder einfach zwischendurch – Kaffee wird bei vielen Menschen in Deutschland täglich konsumiert. Stand der Kaffee lange Zeit in Verruf gesundheitsschädlich zu sein so gelangen mittlerweile immer mehr Studien zu dem Schluss, dass 1-3 Tassen Kaffee pro Tag nicht nur nicht gesundheitsschädlich sind, sondern dass diese sogar eine Reihe von gesundheitlichen Vorteile haben.
Tatsächlich konnten Wissenschaftler vom Imperial College London in einer mehr als 16 Jahre andauernden Studie (1) zeigen, dass Kaffeetrinker länger leben. Dies galt übergreifend für alle Länder die in der Studie berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Gesundheitsdaten von mehr als einer halben Million Menschen aus zehn europäischen Ländern. Ausgewertet wurde nach Kaffeetrinkern und Nicht-Kaffeetrinkern. Um die gesundheitlichen Effekte von Kaffee isolierter betrachten zu können, rechneten die Forscher viele andere Einflüsse wie z.B. die Ernährung oder das Rauchen heraus.
Die Datenlage spricht dafür, dass Menschen, die mehr Kaffee konsumieren, ein längeres Leben haben. Besonders gilt dies für Herz-Kreislauferkrankungen und Krankheiten, die den Verdauungstrakt betreffen. Bei den Frauen mit sehr hohem Kaffeekonsum (in Deutschland mehr als 580 Milliliter am Tag) betrug die Lebenserwartung um 7 Prozent und bei den Männern sogar um 12 Prozent verbessert im vergleich zu den Nicht-Kaffeetrinkern.
Doch was ist es im Kaffee das die Gesundheit fördert? Es sind mehrere Faktoren. Angefangen mit dem bitteren Geschmack. Kaffee ist das einzige bitter schmeckende Lebensmittel primär neben Grapefruit und Chicorée, das in unserer Gesellschaft gängig ist und regelmässig konsumiert wird. Die im Kaffee enthaltenen Bitterstoffe fördern die Produktion von Magen- und Gallensäure und damit die Verdauung. Dadurch wird auch in der Nahrung enthaltenes Fett besser verträglich, was wiederum die Leber entlastet.
Der Grund für Stuhlgang-Drang nach dem Kaffeetrinken, den einige Leute verspüren, sind übrigens durch das Koffein aktiviertes Adrenalin und Noradrenalin, welche den Neurotransmitter Acetylcholin erhöhen und so die Darmbewegung anregen.
Im Kaffee sind außerdem Antioxidantien enthalten, die die DNA der menschlichen Zellen schützen. Zum Teil ist die Konzentration der Antioxidantien in 600 Milliliter Kaffee 4-5 Mal so hoch wie in der vergleichbaren Menge Obst und Gemüse. Was natürlich nicht bedeutet, dass man kein Obst oder Gemüse mehr essen soll, schließlich sind Vitamine und Ballaststoffe ebenfalls sehr wichtig.
Ja, Kaffee kann abhängig machen und den Blutdruck erhöhen. Die Dosis macht jedoch das Gift. Was in großen Mengen schädlich sein kann, ist in kleinen Mengen manchmal lebenswichtig, so wie z.B. Wasser.
Wie bei allem spielt die Qualität natürlich auch eine Rolle. Optimal ist biologischer Kaffee, zubereitet mit einer Frenchpress oder einer Siebträgermaschine. Kaffeevollautomaten neigen dazu Schimmelporen zu bilden und zu beherbergen. Trinke Kaffee zu oder nach dem Essen, nicht davor, um einen zu schnellen Cortisol-Anstieg zu verhindern. Um gut einschlafen zu können, sollten die Meisten die letzte Tasse Kaffee des Tages vor 16 Uhr konsumieren, da Koffein eine relativ lange Halbwertszeit hat. Falls du Kaffee brauchst um zu funktionieren, brauchst du keinen Kaffee, sondern Schlaf! Solange du nicht abhängig bist von Kaffee und ihn verwendest um Schlafmangel zu kompensieren, sind 2 Tassen pro Tag wie schon erwähnt sogar förderlich für die Gesundheit.
Viel Erfolg mit Kaffee!
Quelle: Kaffee und Arbeit. Eine gute Kombination.
Bild: Kaffee & Arbeit.