Das Motherfucker Gen

Das Motherfucker Gen

Das MTHFR-Gen, kurz für Methylenetetrahydrofolate-Reduktase-Gen oder auch MoTHerFuckeR Gen, ist ein Schlüsselelement im menschlichen Genom, das für die Produktion des Enzyms Methylenetetrahydrofolat-Reduktase verantwortlich ist. 

Dieses Enzym spielt eine entscheidende Rolle im Folsäurestoffwechsel, einem Prozess, der für verschiedene Aspekte der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Bedeutung ist. 

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das MTHFR-Gen, seine Funktionen, genetische Variationen und mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

 

Funktionen des MTHFR-Gens

Das MTHFR-Gen codiert das Enzym Methylenetetrahydrofolat-Reduktase, das an der Umwandlung von Folsäure (Vitamin B9) in seine aktive Form, Methylfolat, beteiligt ist. 

Methylfolat ist essentiell für verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper, darunter:

1. DNA-Synthese:

Methylfolat ist für die Produktion und Reparatur von DNA unerlässlich. Dieser Prozess ist entscheidend für das Zellwachstum, die Zellteilung und die allgemeine genetische Integrität.

2. Methylierung:

Methylfolat spielt eine Schlüsselrolle in Methylierungsreaktionen, bei denen Methylgruppen zu anderen Molekülen hinzugefügt werden. Methylierung ist wichtig für die Regulation von Genen, den Abbau von Homocystein und andere biochemische Prozesse.

3. Neurotransmitterproduktion:

Methylfolat beeinflusst die Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die für die Stimmungsregulation und das Nervensystem von entscheidender Bedeutung sind.

 

Genetische Variationen im MTHFR-Gen

Das MTHFR-Gen kann verschiedene genetische Variationen aufweisen, die zu veränderten Funktionen des Enzyms führen können.

Die beiden häufigsten Varianten sind als C677T und A1298C bekannt. Menschen mit homozygoten oder heterozygoten Varianten dieser Genmutationen können eine verminderte Fähigkeit haben, Folsäure effizient zu verarbeiten, was unter anderem zu höheren Homocystein-Spiegeln führen kann.

Erhöhte Homocystein-Spiegel werden mit einem erhöhten Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme in Verbindung gebracht, darunter:

  • Einschränkungen der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-System
  • Neurologische Störungen und Beeinträchtigung der Neurotransmitter Produktion
  • Schwangerschaftskomplikationen

Diese macht den Homocystein-Spiegel neben einem Gentest, der alle Methylierungsgene analysiert, zu einem wichtigen Indikator für die individuelle Methylierung und die individuelle Versorgung mit Methylgruppenspendern.

 

Die Funktionen von Folat in unserem Körper

Die von der EFSA geprüften und als wissenschaftlich erwiesenen Wirkungen werden als gesundheitsbezogene Angaben in Form der Health Claims bezeichnet und sind im Folgenden aufgelistet. 

  • Folat trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei.
  • Folat trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
  • Folat trägt zur normalen psychischen Funktion bei.
  • Folat trägt zu einer normalen Blutbildung bei.
  • Folat trägt zu einer normalen Aminosäuresynthese bei.
  • Folat trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel bei.
  • Folat hat eine Funktion bei der Zellteilung.
  • Folatträgt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei.

So spielt Folat eine Rolle in vielen wichtigen Prozessen des Körpers. 

Und das MTHFR Gen spielt eine wichtige Rolle im Folat Stoffwechsel.

Insbesondere der Einfluss des MTHFR Gens auf den Stoffwechsel der Neurotransmitter ist in meiner Arbeit im YPSI von großer Bedeutung.

 

Das MTHFR Gen und der Neurotransmitterstoffwechsel

Das MTHFR-Gen spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Produktion von Neurotransmittern im Gehirn. 

Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die die Kommunikation zwischen Nervenzellen ermöglichen. In diesem Artikel werden wir die Verbindung zwischen dem MTHFR-Gen und Neurotransmittern näher beleuchten und verstehen, wie genetische Variationen in diesem Gen die neurologische Gesundheit beeinflussen können.

 

Neurotransmitter und ihre Bedeutung

Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die an der Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen beteiligt sind. Eine ausgeglichene Produktion und Freisetzung von Neurotransmittern ist entscheidend für die normale Funktion des Nervensystems. 

Hier sind einige wichtige Neurotransmitter und ihre Funktionen:

1. Serotonin:

Serotonin ist bekannt als der "Glückshormon" und spielt eine Rolle bei der Stimmungsregulierung, dem Schlaf-Wach-Zyklus und der Appetitkontrolle.

2. Dopamin:

Dopamin ist für die Belohnungs- und Motivationszentren im Gehirn verantwortlich. Es beeinflusst die Stimmung, Aufmerksamkeit, Lernprozesse und motorische Kontrolle.

3. Noradrenalin:

Noradrenalin ist wichtig für die Reaktion auf Stress und spielt eine Rolle bei der Aufmerksamkeit und dem Erregungsniveau.

4. GABA (Gamma-Aminobuttersäure):

GABA ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter im Gehirn und reguliert die neuronale Aktivität. Ein GABA-Mangel kann zu Übererregbarkeit und Angst führen.

 

MTHFR-Genvarianten und Neurotransmitterproduktion

Genetische Variationen im MTHFR-Gen, insbesondere die häufigen Varianten C677T und A1298C, können die Aktivität des MTHFR-Enzyms beeinflussen und den Folsäurestoffwechsel stören. 

Dies wiederum kann Auswirkungen auf die Produktion und den Stoffwechsel von Neurotransmittern haben.

1. Serotoninmangel:

Ein Mangel an aktivem Methylfolat kann zu einem Serotoninmangel führen, was mit Stimmungsstörungen wie Depressionen in Verbindung gebracht wird.

2. Dopamin- und Noradrenalinstörungen:

Genetische Variationen im MTHFR-Gen können auch die Produktion von Dopamin und Noradrenalin beeinflussen, was mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und anderen neurologischen Erkrankungen assoziiert sein kann.

3. GABA-Imbalance:

Ein gestörter Folsäurestoffwechsel kann zu einer GABA-Imbalance führen, was zu Angstzuständen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen beitragen kann.

 

Fazit

Das MTHFR-Gen spielt eine bedeutende Rolle im Folsäurestoffwechsel und hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der Gesundheit und Leistungsfähigkeit. 

Die genetischen Variationen im MTHFR-Gen können individuelle Unterschiede in der Verarbeitung von Folsäure und Methylfolat erklären. 

Eine individuell angepassten Ernährung, optimale Versorgung mit Methylgruppenspendern und die Anpassung des Lebensstils können dazu beitragen, die möglichen Auswirkungen von MTHFR-Varianten zu mildern und so zur optimalen Methylierung beizutragen.

 

Weitere Infos zum MTHFR Gen und Neurotransmittern sowie Protokolle zur Optimierung dieser findest Du auch in unserem YPSI Online Modul E.

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