Hormone sind wahre „Wunderwaffen“ der menschlichen Physiologie. Unser Körper nutzt sie allen voran als Botenstoffe, um eine Vielzahl unterschiedlicher Reaktionen und Funktionen harmonisch zu orchestrieren.
Eines der populärsten und im wahrsten Sinne des Wortes „potentesten“ Hormone, ist das männliche Sexualhormon Testosteron.
Das Steroidhormon wurde erstmals im Jahre 1935 vom Schweizer Mediziner und Pharmakologen Ernst Laqueur aus Stierhoden isoliert und von ihm als Testosteron betitelt.
Genau genommen ist die Kategorisierung von Testosteron als rein „männliches Hormon“ jedoch wissenschaftlich nicht korrekt.
Sowohl die Hormongruppe der Androgene (Testosteron) als auch der Östrogene ist in grundsätzlich beiden Geschlechtern zu finden und erfüllt dort wichtige physiologische Aufgaben.
Lediglich die absoluten Hormonmengen variieren in Abhängigkeit des individuellen Geschlechts.
Männer produzieren zwischen etwa 6 bis 8 mg pro Tag, während sich die Produktion bei Frauen auf circa lediglich 0,05 mg pro Tag beläuft.
Die Aufgaben des Testosterons umfassen unter anderem:
- Die Protein-Synthese („Muskelmasse-Bildung“)
- Die Stickstoff-Retention
- Die Erhöhung der Hämoglobin- und Erythrozytenkonzentration
- Die Regulierung der Körperfettverteilung zu Gunsten eines männlichen oder weiblichen Schematas
- Die Elektrolyt-Speicherung (beispielsweise Natrium, Calcium)
- Die Aufrechterhaltung der Libido
Zusammenfassend können die Testosteron-Level, als ein ausgezeichneter Indikator für die allgemeine hormonelle Balance und als ein Spiegel des individuellen Lebensstils bei Mann und Frau zu Rate gezogen werden.
Testosteron im Wandel der Zeit
Heutzutage erlangt das Hormon besonders starke mediale Aufmerksamkeit durch die vermehrte Applikation der Hormon-Ersatz-Therapie (TRT - Testosteron Replacement Therapy).
Hierbei kommt eine medizinisch indizierte exogene Zufuhr von Testosteron zum Einsatz, um einen bestehenden Hormonmangel beziehungsweise suboptimale Testosteronlevel auszugleichen.
Größter Kritikpunkt an der TRT ist sicher, das hier nicht die Ursache für den niedrigen Testosteronspiegel bestimmt und behoben wird, sondern einfach nur das Hormon zugeführt wird.
Ein Ansatz, der als engstirnig und kurzsichtig bewertet werden kann.
Nichtsdestotrotz gibt es gerne zu Beginn einer TRT viele positive Erfahrungsberichte.
Grundlage für die stark positiven Bewertungen und Effekte einer solchen Therapie bildet jedoch eine unlängst eingesetzte schleichende „hormonelle“ Abwärtsspirale.
Die Testosteron-Durchschnittslevel eines amerikanischen Mannes sind seit 1980 kontinuierlich um alarmierende 1% pro Jahr gesunken.
Geschuldet ist dies vor allem dem vollzogenen gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte.
Wir leben heutzutage in einer völlig anderen Welt und Umgebung als früher, welche uns einem deutlich höheren kumulierten Volumen an verschiedenen Stressoren aussetzt.
Dabei ist nicht die grundsätzliche Intensität der einzelnen Stressoren gestiegen, sondern vielmehr die Art der Stressoren.
Das Sprichwort „Der stete Tropfen höhlt den Stein“ beschreibt die Entwicklung hierbei sehr treffend.
Auf den Organismus wirkt in der heutigen Zeit ein konstanter und unterschwelliger Stress gepaart mit reduzierten „stressfreien“ Erholungsphasen ein, welche die Cortisol-Gesamtlast drastisch erhöht und damit gleichzeitig die Testosteronwerte negativ beeinflusst.
Selbstverständlich muss man sich diesem Negativtrend nicht hoffnungslos ergeben.
Wie in allen Bereichen des Lebens besteht auch im Kontext der Endokrinologie die Möglichkeit mit Interventionen unterschiedlichster Art, positive Einflüsse auf die körpereigenen Testosteronlevel und damit auf Energielevel, Vitalität, Lebensfreude, Motivation und Wohlbefinden zu wirken.
13 Tipps für mehr Testosteron
Die Folgende Auflistung liefert eine diversifizierte Übersicht, über verschiedene Maßnahmen beziehungsweise Empfehlungen, welche wir im YPSI seit Jahren propagieren und mit unseren Kunden erfolgreich anwenden:
1. Konsumiere ausreichend Fette
Für die Optimierung der körpereigenen Testosteronlevel ist ein adäquater Fettkonsum essentiell.
Insbesondere das in fettbetonteren Lebensmitteln enthaltene wertvolle Cholesterol fungiert dabei als wichtiger Baustein und Rohstoff für die Testosteron-Synthese.
Eine auf Dauer applizierte streng fettarme Kost, bewirkt im Umkehrschluss eine entsprechende Senkung der Testosteronspiegel.
Keine Sorge: Der Cholesterinspiegel des Blutes korreliert nicht mit der Menge des aufgenommenen Nahrungscholesterols.
Dies ist ein längst widerlegter Ernährungsmythos, welcher im Volksmund jedoch auch heutzutage noch fälschlicherweise propagiert wird.
Die Auswahl und regelmäßige Rotation der Fettquellen ist in diesem Kontext entscheidend.
Fokussiere den Konsum gesunder Fettquellen wie Nüsse, Avocado, Eigelb, Butter oder fettiger Fisch und eliminiere Transfettsäuren aus hochtechnologisierten und raffinierten Produkten wie Margarine, Back- & Süßwaren oder frittierten Fertigprodukte für optimale Effekte auf Deine Testosteronwerte.
Iss ausreichend Fette für einen gesunden Hormonhaushalt und Testosteronwert!
2. Vermeide größere Mengen an Alkohol
Alkoholische Getränke wie Bier, Wein, Schnaps oder Sekt sind nicht nur bei der Optimierung der Body-Comp (Körperfettreduktion) denkbar ungeeignet, sondern induzieren ebenfalls negative Effekte auf die Testosteron-Spiegel des Körpers.
Der Konsum von circa 50 g Alkohol zeigt einen dokumentierten Abfall des Testosterons nach dem Genuss, was insbesondere im Kontext der Regeneration und Adaption auf Trainingsreize als stark kritisch zu bewerten ist.
50 g Alkohol entsprechen in etwa 1 Liter Bier oder 0,5 Liter Wein.
3. Achte auf Deine Haltung
Sozialwissenschaftler befassen sich akribisch mit den Effekten von non-verbalen-Verhaltensmustern (Körpersprache) auf die menschliche Kommunikation und Interaktion.
Oftmals fällen wir Urteile oder Rückschlüsse in verschiedenen Lebenssituationen sehr pauschal und mitunter unbewusst, einzig und allein auf Basis der Körpersprache unseres Gegenüber.
Dabei strahlen Non-verbale-Verhaltensmuster jedoch nicht nur einen Effekt auf unser unmittelbares soziales Umfeld aus, sondern haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den eigenen Körper und dessen Physiologie.
Man weiß mittlerweile, dass unsere Körperhaltung sowie das daran gekoppelte Bewusstsein beispielsweise einen großen Einfluss auf die Testosteronspiegel induzieren kann.
Das Einnehmen einer selbstbewussten Haltung (einer sogenannten „Macht-Pose“) für lediglich zwei Minuten, kann dabei bereits signifikante Effekte auf das aktuelle Testosteronlevel bewirken — auch wenn man sich in diesem spezifischen Moment zunächst gar nicht wirklich selbstbewusst und machtvoll fühlt („Fake it till you make it“).
Sozialpsychologen bezeichnen Testosteron in diesem Zusammenhang daher auch als das „Dominanz-Hormon“.
Wer eine ausführlichere Zusammenfassung zu dieser Thematik sucht, dem empfehlen wir den TED Talk von Dr. Amy Cuddy „Your body language shapes who you are".
Achte somit bewusster auf Deine Körperhaltung, um Gedanken, Gefühle und damit das Hormonelle Milieu und insbesondere Testosteron positiv zu beeinflussen.
4. Supplementiere mit Zink
Mikronährstoffdefizite sind in der heutigen Zeit weitaus verbreiteter, als oftmals angenommen. Insbesondere das Spurenelement Zink ist neben Magnesium ein statistisch sehr häufig auftretendes Mikronährstoffdefizit.
Speziell im Kontext der Regulierung von optimalen Testosteronwerten spielt Zink jedoch eine zentrale Rolle.
Der Mikronährstoff fungiert hierbei als essentieller Stoffwechsel-Co-Faktor für die Synthese des anabolen Hormons.
Zink trägt so zur Aufrechterhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei.
Laut Untersuchungen kann ein ernährungsbedingter Zinkmangel die Testosteronkonzentration im Blutserum um bis zu 25% verringern (Prasad, 1996).
Ein wesentlicher Grund weshalb das Spurenelement ein elementarer Bestandteil des YPSI Multi Komplex mit Zink und YPSI Multi Drink mit Zink ist, welche wir grundsätzlich jedem Kunden als Basisversorgung zur Eliminierung von Nährstoffdefiziten empfehlen.
Für eine gezieltere und isoliertere Zink-Zufuhr nutzen wir des Weiteren den YPSI Zink Komplex.
Achte auf eine ausreichende Zinkversorgung, um einerseits zielspezifische Kraft- oder Muskelzuwächse optimal zu unterstützen und andererseits auch generelle Faktoren wie Energielevel, Motivation und Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.
5. Reduzier Körperfett
Die Reduktion von Körperfett ist nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten ein erstrebenswertes Ziel, sondern kann ebenfalls als ein sehr potentes Tool, zur Optimierung der körpereigenen Testosteronlevel dienen.
Körperfett muss grundsätzlich immer als stoffwechselaktives Gewebe interpretiert werden, welches unweigerliche Einflüsse auf das aktuelle „enzymatische Korsett“ des Körpers und die daran gekoppelte Physiologie nimmt.
Im Zuge des Testosteronhaushalts agiert speziell die sogenannte Aromatase als entscheidendes Schlüsselenzym.
Die Aromatase ist ein intra-adipozytär („im Fettgewebe“) lokalisiertes Enzym, welches die hormonelle Konvertierung von Testosteron zu Östrogen katalysiert.
Die Aromatase-Aktivität steht damit in direkter Korrelation mit dem Körperfettgehalt einer Person.
In einfachen Worten resultiert daraus die folgende Gleichung:
Je höher der Körperfettgehalt, desto höher die Aromataseaktivität und desto höher damit die Umwandlungsrate von Testosteron zu Östrogen.
Dem Körper steht in der Konsequenz weniger biologisch wirksames Testosteron zur Verfügung.
Unser Tipp:
Reduziere Körperfett progressiv und langfristig, um die Kompromittierung Deiner Testosteronlevel aktiv zu vermeiden.
Einen simplen und praxisnahen Überblick über effektive Ernährungsinterventionen zur nachhaltigen Optimierung der Body-Comp liefert hierbei Die YPSI Diät.
6. Mach Krafttraining
Krafttraining ist wahrscheinlich die eine Trainingsmodalität, welche das höchstmögliche Maß an Planung und Strukturierung erlaubt.
Dies schafft die Basis für die/den Trainierende(n) via Buchhaltung (Trainingsdokumentation) eine entsprechende Progression, Regression oder potenzielle Trainingsplateaus präzise protokollieren zu können.
Im Kontext von Krafttraining muss es dabei das Ziel sein, die Leistungsfähigkeit progressiv zu steigern.
Auf Grundlage dieser Definition hat Krafttraining damit einen positiven Effekt auf die individuelle Leistungsfähigkeit bestimmt durch Maximalkraft, Muskelmasse, Kraftausdauer und weitere Faktoren.
Fortschritt drückt sich dabei jedoch nicht nur anhand von „nackten“ Zahlen aus, denn Krafttraining wirkt grundsätzlich multifaktoriell.
Ein äußerst potenter Mechanismus ist die positive Einflussnahme auf den Hormon-Haushalt des Organismus.
Krafttraining induziert nachweislich physiologische Anpassungen auf hormoneller Ebene und erhöht Testosteron (Sato et al., 2014), was wiederum wünschenswerte Effekte auf Energielevel, Wohlbefinden und/oder Libido hat.
Integriere progressiv strukturiertes Krafttraining für mehr Testosteron und damit vollumfängliche Hormonelle Balance!
7. Achte auf ausreichend Vitamin D
Vitamin D nimmt über direkten oder indirekten Weg Einfluss auf jede einzelne unserer Körperzellen.
Es ist auch unter dem Trivialnamen „Sonnenvitamin“ bekannt, da es als biochemischer Mediator der Sonne agiert.
Wissenschaftliche Untersuchungen konnten eine direkte Korrelation zwischen Vitamin D mit Testosteron-Werten identifizieren (Pilz, 2011).
Die Umkehrung eines Vitamin D Mangels mit Hilfe einer Vitamin-D-Supplementierung zeigte dabei einen signifikanten Anstieg des Gesamt-Testosteronspiegels bei Probanden.
Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass Vitamin D zu einer normalen Muskelfunktion beiträgt.
Der vorangegangene Punkt 6 hebt dabei bereits die Essenz von Krafttraining für Muskulatur, vollumfänglich Hormonelle Balance und damit optimales Testosteron hervor.
Logischerweise setzt ein höchstmöglicher Stimulus im Krafttraining eine normale beziehungsweise optimale Muskelfunktionalität ad hoc voraus.
Es besteht konsequenterweise eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen optimalen Vitamin-D-Spiegeln, normaler Muskelfunktionalität und Krafttraining.
Als statistische Grundregel in Punkto Vitamin D gilt:
Jeder Europäer der nördlich von Lissabon wohnt, bekommt nicht genügend relevante Sonnenstunden im Jahr ab, um ausreichend Vitamin D zu produzieren.
Die Sonne steht schlichtweg nicht hoch genug über dem Horizont, um eine UVB-Strahlung in ausreichend benötigter Menge und Stärke zu gewährleisten.
Gepaart mit dem Fakt, dass sich die absolute Mehrheit der Bevölkerung, den Großteil des Tages über nicht draußen sondern in Gebäudeinnenräumen aufhält, überrascht es nicht, dass ein Vitamin D Mangel mittlerweile zu einem „pathophysiologischen Massenphänomen“ mutiert ist.
Wir empfehlen unseren Kunden daher, den relevanten Blutparameter 25 OH Vitamin D (Calcidiol) circa alle 3 bis 6 Monate anhand einer Labortestung überprüfen zu lassen und die Vitamin D Dosierung basierend auf den Ergebnissen anzupassen.
Wichtig:
Der Vitamin D Bedarf und die daran gekoppelte notwendige Dosierung für optimale Blutspiegel sind immer individuell (Stichwort: Biochemische Individualität).
Wir nutzen mit unseren Kunden den YPSI Vitamin D/K Komplex sowie das YPSI Pure Vitamin D.
8. Mach Kniebeugen
Keine Übung erwirkt so große Effekte auf den gesamten Körper was Hormonhaushalt und damit potenzielles Muskelwachstum und Fettreduktion angeht wie die Kniebeuge.
Diese Übung ist damit nicht nur eine ausgezeichnete Option im Kontext von Krafttraining, sondern eignet sich auch hervorragend um die Testosteronsynthese des Körpers anzuregen und damit positive Effekte auf die gesamte hormonelle Balance zu erwirken.
Dies ist einer der Gründe, weshalb die Kniebeuge ein zentrales Element in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist und wir diese in verschiedensten Varianten (u.a. Fersen erhöht, Quad-Squat, Cyclist-Squat, Atemkniebeuge …) rotativ zum Einsatz bringen.
Wer in seinem Training Abwechslung sucht oder sich grundsätzlich gerne neuen Herausforderungen stellt, dem empfehlen wir mindestens einmal in seiner „Trainingslaufbahn“ den YPSI Kniebeugen Urlaub zu absolvieren.
Mach mehr Kniebeugen für mehr Testosteron!
9. Schlafe
Keine Maßnahme hat solch weitreichende und multifaktorielle Auswirkungen auf unsere Körperphysiologie wie erholsamer Schlaf.
Es verwundert daher nicht, dass Schlafquantität und -qualität auch eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung eines optimales Testosteronspiegels spielen.
Schlaf sorgt nicht nur dafür, dass vermehrt Wachstumshormone wie HGH und IGF sowie Sexualhormone wie Testosteron gebildet werden, sondern forciert gleichzeitig den Abbau von Stresshormonen allen voran Cortisol.
Da Cortisol die grundsätzlichen Effekte von Testosteron antagonisiert, wirkt Schlaf sozusagen „doppelt positiv“ auf den Testosteronhaushalt.
Schlafmangel ist hingegen von Natur aus stressig und kann langfristig zu zahlreichen pathophysiologischen Folgen beitragen.
Leider sind Schlafstörungen in der Allgemeinbevölkerung häufiger verbreitet als jemals zuvor.
Wer nach konkreten Optionen sucht, um seinen Schlaf zu optimieren, bekommt in unserem Blog eine Auflistung mit 13 Tipps für besseren Schlaf.
Priorisiere Deinen Schlaf für mehr Testosteron!
10. Geh Sprinten
Prinzipiell bietet jede aufrechte Form der Bewegung gesundheitliche Vorteile.
Im Kontext von Testosteron ist jedoch speziell das Sprinten eine noch immer unterschätze Trainingsmodalität.
Bei Sprintbelastungen wirken extrem hohe externe Kräfte und Widerstände auf den Körper ein. Aufgrund dieser Extreme ist die absolute Weltelite auch „nur“ im Stande, persönliche Höchstleistungen maximal ein- bis zweimal pro Jahr abzurufen.
Untersuchungen konnten zeigen, dass Sprinten neben Krafttraining eine ausgezeichnete Trainingsintervention darstellt, um Testosteronlevel zu erhöhen beziehungsweise potenziell negativen Auswirkungen auf das Steroidhormon entgegenzuwirken (Sellami et al., 2018).
Forscher sehen dabei die Trainingsintensität als den primär treibenden Faktor an, welcher eine signifikante Erhöhung des Testosterons nach einer Belastung stimuliert (Strahorn et al., 2017).
Selbstverständlich setzt das Sprinten ein gewisses körperliches Entwicklungsniveau voraus, welches es erlaubt, die hohen Kräfte zu tolerieren.
Wurde dieses Grundniveau jedoch geschaffen, ist das Sprinten neben Krafttraining eine hervorragende unterstützende Trainingsmodalität, um das Testosteronlevel günstig zu beeinflussen.
11. Manage Stress
Viele unserer Körperhormone besitzen einen evolutionären Gegenspieler. Im Kontext von Testosteron übernimmt das populäre (Langzeit-)Stresshormon Cortisol diesen Part.
Testosteron und Cortisol können grundsätzlich als physiologische Biomarker, zur Evaluation von anabolen und katabolen Reaktionen des Körpers herangezogen werden.
Im Zuge dieser Definition wird klar:
Testosteron und Cortisol können nicht dauerhaft gleichzeitig hoch sein!
Das Verhältnis von Testosteron zu Cortisol gilt daher auch als der beste hormonelle Indikator für die Regeneration eines Athleten.
Sportler welche an progressiven Fortschritt interessiert sind, tun daher gut daran, ihren Stress und damit ihr Cortisol bestmöglich zu managen.
Mittel- und vor allem langfristig konstant erhöhtes Cortisol zeigt jedoch auch außerhalb des sportspezifischen Kontexts systemisch negative Effekte auf unser Endokrines System darunter Testosteron.
In der funktionellen Medizin gilt insbesondere der Mechanismus des „Pregnenolon-Steal“, als weitläufig verbreitet.
Pregnenolon fungiert, einfach gesprochen, als Rohstoff für Cortisol und Testosteron.
Aus evolutionärer Sicht ist Testosteron jedoch mehr als „Luxus“ zu betrachten, während Cortisol das „Überleben“ sicherstellt(e).
Dies spiegelt sich auch auf biochemischer Ebene wieder.
Die enzymatischen Schritte von Pregnenolon (Rohstoff) zu Cortisol entsprechen nur etwa 1/7 der notwendigen Schritte von Pregnenolon zu Testosteron.
Es ist für unseren Körper daher deutlich einfacher, Cortisol zu synthetisieren, was aus evolutionärer Sicht natürlich sehr sinnig ist.
Produziert der Körper jedoch mehr Cortisol, steht automatisch weniger Rohstoff (Pregnenolon) für Testosteron zur Verfügung.
Cortisol „klaut“ sozusagen den Rohstoff („Pregnenolon-Steal“) und entzieht dem Körper damit den „Luxus“ des Testosterons.
Manage daher Deinen Stress und damit Deine Cortisol-Produktion für mehr Testosteron!
12. Steigere Dopamin
Dopamin ist der primär entscheidende Neurotransmitter wenn es um Motivation, Antrieb und Drive geht. Man bezeichnet Dopamin daher auch oft als „Erfolgsneurotransmitter“ oder „Motivationsmolekül“.
Kein anderer Neurotransmitter zeigt einen so großen Übertrag beziehungsweise Effekt auf alle anderen Neurotransmitter wie Dopamin. Dabei ist das Molekül jedoch nicht nur ausschließlich für die menschliche Neurochemie von elementarer Bedeutung.
Dopamin und Testosteron sind ebenfalls direkt aneinander gebunden (Szczypka, 1998).
Spannenderweise zeigt das Androgen Testosteron eine Abhängigkeit von Dopamin, da Testosteron mitunter auch von mentalen Prozessen situativ beeinflusst wird.
Soll heißen: Läuft es im Job, der Familie geht es gut und der konstant progressive Fortschritt im Krafttraum lässt einen förmlich vor Selbstvertrauen strotzen, haben diese Reize einen stark positiven Effekt auf Dopamin- sowie Testosteronwerte.
Fehlt es einem im Umkehrschluss an Antrieb und Lustempfinden oder man befindet sich momentan in einer schwierigen privaten Lage, kann sich das Konstrukt schnell, in eine negative Abwärtsspirale umkehren. Das Selbstvertrauen leidet, der Dopaminhaushalt wird kompromittiert und in der Folge leidet auch das Testosteronlevel.
Wir nutzen mit unseren Kunden daher eine Vielzahl verschiedener Assessments und Interventionen, um Dopamin bei Bedarf positiv zu beeinflussen.
Grundsätzlich gute „Dopamin-Trigger“ sind beispielsweise Koffein, rotes Fleisch oder Süßholzwurzelextrakt.
Tiefgründigere Einblicke zum Thema Dopamin und Neurotransmitter liefert hierbei das YPSI Online Modul E.
Steigere Dopamin für mehr Testosteron!
13. Achte auf genügend Mikronährstoffe
Unser endokrines System unterliegt einer Vielzahl multifaktorieller Einflüsse.
Selbstverständlich gilt dies auch für das Steroidhormon Testosteron, weshalb für eine optimale Funktionalität (u.a) immer genügend Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe zur Verfügung stehen müssen.
Man weis beispielsweise, dass Vitamin B6 entscheidend zur Regulierung der Hormontätigkeit beiträgt.
Das Pyridoxin und P5P, zwei wichtige Formen von Vitamin B6, werden dabei als elementarer Enzym-Aktivator in einer ganzen Reihe unterschiedlicher hormoneller und neurochemischer Regelkreise, wie der Methylierung, Östrogen-Stoffwechsel und Glutamat-GABA-Balance, benötigt.
Speziell der Prozess der Methylierung ist in diesem Kontext, als ein immernoch stark physiologisch „unterbewerteter“ Körperprozess zu nennen.
Bei der Zusammenarbeit mit unseren Kunden sehen wir es im YPSI immer als einen Teil unserer Aufgabe an, die Mikronährstoff-Zufuhr im Zuge von Ernährungs- und Supplement-Interventionen zu individualisieren:
Für die Gewährleistung einer bestmöglichen enzymatischen Aktivität auf Basis einer optimalen Mikronährstoff-Versorgung!
Neben den bereits erwähnten Multi-Präparaten, siehe Punkt 4, nutzen wir für eine gezielte Vitamin B6 Zufuhr den eigens konzipierten YPSI Methyl Komplex.
Achte auf mehr Mikronährstoffe in Deinem Alltag, für eine systemisch reibungslos ablaufende hormonelle Tätigkeit und eine damit automatisch optimalere Testosteron-Funktionalität.
Abschließende Worte
Testosteron zählt definitiv zu den bekanntesten Körperhormonen und ist mehr als nur ein „Männer-Hormon“.
Beide Geschlechter profitieren gleichermaßen von den Effekten eines optimalen Testosteronhaushalts.
Fehlt Testosteron leidet die Lebenslust und damit unweigerlich auch das individuelle Wohlbefinden.
Wie die obige Auflistung zeigt, kann für die Modulierung der körpereigenen Testosteron-Level an grundsätzlich vielen Stellschrauben gedreht werden.
Dabei gibt es nicht „den einen Tipp“, welcher das Testosteron signifikant nach oben schraubt. Die Summe der Interventionen ist entscheidend!
Je mehr Lifestyle-Faktoren optimiert werden, desto positiver fallen die synergistischen und kumulierten Effekte auf die Testosteron-Werte und damit auch auf bereits genannte Aspekte wie Motivation, Drive oder Energielevel aus („Success breeds success“).
In diesem Sinne:
Viel Erfolg bei der Optimierung Deiner individuellen Testosteron-Level!
Quellen:
(1) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S089990079680058X?via%3Dihub
(2) https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0030-1269854
(3) https://faseb.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1096/fj.13-245480
(4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29378227/
(5) https://journals.lww.com/nsca-jscr/Fulltext/2017/11000/Effect_of_Physical_and_Psychosocial_Interventions.26.aspx
(6) https://psycnet.apa.org/record/1998-12577-019
Photo credit and permission: Milos Sarcev.