3 Dinge, die ich von Thomas Armbrecht gelernt habe

3 Dinge, die ich von Thomas Armbrecht gelernt habe

– und die jeder Therapeut und Coach kennen sollte.

Thomas Armbrecht ist Physiotherapeut und zwar einer, der sich nicht über Schlagworte, sondern über Ergebnisse definiert.

Er hat unter anderem mit der deutschen Fußballnationalmannschaft gearbeitet, betreut regelmäßig Profisportler auf Bundesliga-, Premier League- und Nationalmannschaftsniveau und führt eine sehr erfolgreiche Physiotherapiepraxis in Darmstadt, ergänzt durch ein eigenes Institut für Training und Therapie.

Ich habe Thomas zum ersten Mal kennengelernt, als er Teilnehmer in einem meiner Seminare war. Schon dort war er fachlich stark, interessiert und zugleich angenehm unaufgeregt, Eigenschaften, die mir direkt sympathisch waren.

Wir haben mehrere gemeinsame Podcast-Folgen aufgenommen, und mittlerweile produzieren wir seit einigen Jahren gemeinsam den Training & Therapie Talk, einen wöchentlichen Podcast, in dem wir über funktionelle Biomechanik, Therapie und Coaching sprechen,  meist an einem Montagmorgen, direkt nach dem ersten Kaffee der Woche.

In den letzten Jahren habe ich durch unsere Zusammenarbeit viel von ihm gesehen – und auch einiges von ihm gelernt.

Drei dieser Punkte möchte ich hier teilen.

Nicht, um Thomas zu loben,  sondern weil ich überzeugt bin, dass jeder Coach und Therapeut von diesen Impulsen profitieren kann.

 

1. Effektivität entsteht nicht nur durch Technik – sondern durch Interaktion

Ich habe viele Therapeuten erlebt, einige davon wissen fachlich sehr genau, was sie tun.

Aber kaum jemand ist in seiner Kommunikation und Interaktion so effektiv wie Thomas.

Er schafft es auf bemerkenswerte Weise, Vertrauen aufzubauen, Klarheit zu vermitteln und Umsetzung möglich zu machen, und das nicht durch große Worte, sondern durch präzise Sprache, echtes Interesse und situative Intelligenz.

Ich habe diese Fähigkeit nicht zum ersten Mal bei ihm gesehen.

Aber ich habe sie bei niemand anderem auf diesem Niveau und mit dieser Konstanz erlebt.

Das ist aus meiner Sicht eine Qualität, von der jeder Therapeut, und auch jeder Trainer, profitieren kann.

Denn es geht nicht nur darum, was du machst, sondern wie du mit Menschen interagierst, in Momenten, in denen sie oft verletzlich, unsicher oder frustriert sind.

Gerade dann entscheidet die Qualität der Verbindung über den weiteren Verlauf.

 

2. Zwei Hüftbeuger – zwei Richtungen fürs Becken

Ein Punkt, der mein Verständnis von Bewegung verändert hat:

Wir haben zwei dominante Hüftbeuger – den Iliopsoas und den Rectus femoris.

Beide beugen die Hüfte.

Aber: Wenn einer dieser Muskeln zu viel Spannung aufbaut, kippt er das Becken in eine andere Richtung.

  • Ist der Iliopsoas dominant, zieht er das Becken nach vorne – die klassische anteriore Beckenkippung, oft verbunden mit Hohlkreuz und LWS-Kompression.

  • Ist der Rectus femoris dominant, kann er – insbesondere bei gestrecktem Knie – eine posteriore Beckenkippung begünstigen.

Dieses Wissen verändert, wie man Beckenpositionen liest, Hüftbeuger differenziert betrachtet und individuelle Mobilisation oder Aktivierung plant. Ein Detail – mit großer Wirkung.


3. Testen ist nicht nur Teil der Behandlung – es ist die Behandlung

Als Coach arbeite ich seit Tag 1 datengestützt:

Tests und Messungen sind die Grundlage für jede sinnvolle Entscheidung sowie deren Überprüfung.

Deshalb war mir die Bedeutung von Tests in der Therapie auch immer klar.

Was ich jedoch von Thomas gelernt habe, ist die Konsequenz und Tiefe, mit der man Testen zur Leitlinie jeder Intervention machen kann.

Er testet, er reagiert, er testet erneut.

Und zwar nicht gelegentlich, sondern als festen Bestandteil jeder einzelnen Behandlungssituation.

Diese Art zu arbeiten macht Fortschritt nicht nur sichtbar – sie macht ihn überhaupt erst möglich.

Kein ziellosen Interpretieren, kein unnötiges Spekulieren – sondern objektives Reagieren auf das, was der Körper zeigt.

Was ich davon mitgenommen habe und was jeder Therapeut und Trainer übernehmen kann:

Nicht nur zu testen, sondern das Testen in die eigene Denkweise zu integrieren – als festen Bestandteil von Klarheit, Wirksamkeit und Fortschritt.


Fazit

Thomas ist jemand, von dem ich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich profitiert habe.

Sein Anspruch an fachlicher Expertise, seine Fähigkeit zur klaren Interaktion und seine Konsequenz im Testen sind für mich nicht nur inspirierend, sie sind Maßstab geworden.

Wenn du im therapeutischen oder trainingsbezogenen Kontext arbeitest, lohnt es sich, von solchen Menschen zu lernen  und das heißt nicht immer, ihnen exakt zu folgen, sondern sich die Prinzipien dahinter bewusst zu machen.

Denn am Ende zählt nicht, was du weißt, sondern was du tust, wie du es tust und mit welchem Anspruch du es tust.

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