
Warum eine Checkliste besser ist als Bauchgefühl
Bauchgefühl wird oft romantisiert.
Es gilt als Zeichen von Erfahrung, Intuition und Können.
Doch in Wahrheit ist es eines der ineffizientesten Werkzeuge in komplexen Entscheidungssituationen.
Dieses Prinzip hat auch der legendäre Investor Charlie Munger – jahrzehntelanger Partner von Warren Buffett – immer wieder betont.
Denn:
Je mehr Erfahrung man hat, desto größer ist die Gefahr, Dinge zu übersehen.
Nicht aus Dummheit. Sondern weil man glaubt, es „schon im Kopf“ zu haben.
„Egal wie gut du bist, ohne Checkliste wirst du unnötige Fehler machen.“
Das gilt nicht nur für Piloten, Chirurgen und Investoren.
Sondern auch für Coaches. Für Trainer. Für jeden, der mit Menschen arbeitet – und dabei jeden Tag dutzende Entscheidungen trifft.
Was ist die Checklisten-Mentalität?
Die Idee ist einfach: Man entwickelt eine strukturierte Abfolge von Punkten, die man vor einer Entscheidung oder einem Handlungsablauf durchgeht.
Kein kreatives Brainstorming. Kein Gefühl. Sondern ein fester Prozess.
Charlie Munger hat dies in der Investmentwelt perfektioniert – um emotionale Fehler zu vermeiden und immer wieder nach demselben System zu denken.
Und genau das ist die Brücke zum Coaching: Wer ein System hat, kann verlässlich bessere Entscheidungen treffen.
Checklisten im YPSI: Struktur statt Bauchgefühl
Im YPSI ist die Checklisten-Mentalität tief verankert – von der Ernährungscoaching bis zur Trainingsplanung.
Denn auch wenn Erfahrung wichtig ist, reicht sie allein nicht aus.
Nur durch strukturierte Systeme wird Erfahrung wiederholbar wirksam.
Und das ist entscheidend für echte Ergebnisse.
Hier drei konkrete Beispiele, wie sich das in unserem Ansatz im YPSI zeigt:
1. Supplementprotokolle basierend auf Hautfaltenanalyse
Ein Bauchgefühl reicht nicht aus, um den Mikronährstoffbedarf eines Menschen gezielt zu optimieren. Deshalb arbeite ich mit einer prioritätsbasierten Struktur, die sich aus der Hautfaltenanalyse ergibt:
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Phase 1: Fokus auf das dominierende Problem (z. B. Cortisol oder Estrogen)
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Phase 2: Aufbauend darauf weitere Korrekturen
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Phase 3: Systematische Ergänzungen für langfristige Balance
Das ist keine starre Einheitslösung. Sondern eine dynamische Checkliste, die sich an objektiven Daten orientiert – nicht an subjektivem Raten.
2. Progressionsstruktur der hinteren Kette
Ein häufiges Problem: Viele springen zu schnell in komplexe Übungen. Sie „fühlen sich bereit“.
Doch ohne objektive Struktur fehlt oft die Basis. Deshalb arbeite ich für die hintere Kette (engl. posterior chain) beim Kreuzheben mit einer vierstufigen Progression:
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Übung zur lumbalen Stabilisation
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Übung zur lumbalen Kraftausdauer
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Koordination zwischen Hüft- und Kniestreckung
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Koordination des Hip Hinge
Erst dann: klassische Kreuzhebe-Varianten
Diese Checkliste stellt sicher, dass Struktur vor Last kommt – und langfristiger Fortschritt ohne Rückschritt möglich ist.
3. Die „Grundschule der Schulterstabilität“
Gute Schulterstabilität ist kein Zufall.
Sie ist das Ergebnis systematischer Arbeit.
In der „Grundschule der Schulterstabilität“ führe ich Schritt für Schritt durch mehrere Übungsetappen – jede davon klar definiert durch objektive Benchmarks.
Diese Benchmarks basieren auf Kraftwerten, die in Relation zu den primären Übungen wie Dips, Klimmzügen und Bankdrücken gesetzt werden.
So lässt sich feststellen, ob eine Person in Relation zu ihrer Maximalkraft über ausreichend Stabilität im Schultergürtel verfügt.
Auf Basis dieser Relationen wird berechnet, wie stark jemand in spezifischen Isolationsübungen – etwa für die Außenrotatoren – werden muss, um strukturelle Defizite gezielt auszugleichen und langfristig eine stabile, belastbare Schulterstruktur aufzubauen.
Auch hier ersetzt die Struktur nicht das Coaching – aber sie macht es verlässlich, wiederholbar und skalierbar.
Warum Intuition nicht ausreicht
Viele Coaches verlassen sich auf ihr Gefühl.
Und ja – Erfahrung hilft.
Aber sie ist kein System. Sie ist nicht objektiv. Und sie ist nicht übertragbar.
„Du brauchst eine Checkliste, weil du dich daran erinnern musst, zu denken.“ – Charlie Munger
Das ist der Punkt: Eine Checkliste erinnert Dich daran, nichts zu vergessen. Kein Detail zu übersehen. Und sie zwingt Dich, bewusst zu entscheiden, nicht impulsiv.
Im Alltag bedeutet das:
Weniger Fehler. Weniger Versuch & Irrtum. Mehr Fortschritt.
Mehr Vertrauen – vom Kunden in sich selbst und in Dich als Coach.
Die Macht der Wiederholbarkeit
Ein System, das auf Checklisten basiert, hat einen entscheidenden Vorteil:
Es ist wiederholbar.
Nicht nur für Dich – sondern auch für Deine Kunden. Und es funktioniert auch dann, wenn:
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Du unter Zeitdruck stehst
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Der Kunde viele Themen gleichzeitig mitbringt
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Du viele Trainingspläne gleichzeitig strukturieren musst
Ich nenne das: effiziente Exzellenz.
Fazit: Warum eine Checkliste besser ist als Bauchgefühl
Erfahrung ist wichtig. Aber Struktur macht Erfahrung produktiv.
Checklisten...
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reduzieren Fehler
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beschleunigen Fortschritt
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schaffen Vertrauen
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machen Coaching planbar
Und genau deshalb sind sie das Fundament einer professionellen Arbeitsweise – nicht nur bei Piloten und Investoren. Sondern auch im Personal Training.
„Checklisten sind für smarte Menschen, die nicht dumm handeln wollen.“
– Munger
Sie machen dich verlässlicher, ruhiger und effektiver – besonders in stressigen oder komplexen Situationen.
Nicht als Denk-Ersatz – sondern als Denk-Qualitätssicherung.
Du willst mit System bessere Ergebnisse erzielen?
Dann sind diese drei Module der YPSI Trainer B-Lizenz Dein nächster Schritt:
📍 YPSI Modul 2 – Funktionelle Anatomie & Übungsausführung
Lerne, wie Du auf Basis der Rekrutierungsmuster und funktionellen Anatomie die richtige Übungsauswahl triffst und Bewegungen so vermittelst, dass sie wirklich wirken – sicher, effektiv und fortschrittsorientiert.
📍 YPSI Modul 3 – Programm Design
Erarbeite Dir ein System, mit dem Du strukturierte Trainingspläne designst – periodisiert, zielgerichtet und wiederholbar. Für messbaren Fortschritt statt ständiger Neuanfang.
📍 YPSI Modul 4 – Ernährung, Hormone & Hautfaltenmessung
Verstehe, wie Du mit Hautfaltenmessung, biochemischem Hintergrundwissen und klar aufgebauten Supplementprotokollen individuelle Strategien entwickelst, um Körperkomposition gezielt zu optimieren.