In einer Zeit, in der Training oft möglichst motivierend, unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet sein soll, gilt Spaß als wichtiger Erfolgsfaktor.
Doch gerade im Krafttraining ist diese Haltung problematisch – und führt langfristig nicht zum Ziel.
Denn wer nur trainiert, wenn es Spaß macht, wird früher oder später scheitern.
Warum?
Weil der Weg zu echtem Fortschritt teils einfach keinen Spass macht.
Spaß ist kein stabiler Antrieb – Erfolg schon
Viele verwechseln Spaß mit Motivation.
Doch Motivation entsteht nicht aus Unterhaltung, sondern aus Fortschritt.
Und dieser Fortschritt – vor allem im Krafttraining – zeigt sich nicht spektakulär, sondern in kleinen, kontinuierlichen Schritten:
eine Wiederholung mehr, ein Kilo zusätzlich, noch bessere Ausführung.
Genau diese kleinen Siege setzen Dopamin frei – das zentrale Hormon für Motivation. Nicht der Spaß selbst motiviert uns, sondern der Erfolg.
Motivation basiert auf Dopamin.
Dopamin basiert auf Fortschritt.
Wenn’s keinen Spaß mehr macht, hörst du auf?
Wer Training als spaßgetriebenes Erlebnis versteht, läuft in eine gefährliche Denkfalle:
Sobald es anstrengend, monoton oder unangenehm wird, sinkt die Bereitschaft weiterzumachen.
Und das ist der Punkt, an dem echter Fortschritt beginnt.
Gerade Krafttraining lebt von Wiederholung, Struktur und Belastung – nicht davon, wie „spaßig“ die Einheit gerade ist.
Disziplin statt Spass
Langfristig erfolgreiche Trainierende haben eines gemeinsam:
Sie trainieren auch dann, wenn es keinen Spaß macht.
Sie verlassen sich nicht primär auf Emotionen des Moments, sondern auf Gewohnheit, Zielsetzung und Struktur.
Der Unterschied liegt im Mindset:
Wer erkennt, dass Training ein Werkzeug ist – und in erster Linie kein Entertainment – legt die Grundlage für dauerhafte Entwicklung.
Wer am Ball bleibt, gewinnt – nicht der, der am meisten Spaß hat
Der Körper passt sich nicht an Spaß an, sondern an Reize.
Und diese Reize müssen gezielt, regelmäßig und oft jenseits der Komfortzone gesetzt werden. Spaß kann kurzfristig helfen, dranzubleiben – aber er ist kein verlässlicher Maßstab für Wirksamkeit.
Wer stattdessen lernt, kleine Fortschritte zu feiern, trainiert sich echte Motivation an.
Fazit
Training darf natürlich manchmal Spaß machen.
Training muss natürlich manchmal Spaß machen.
Aber wenn es das immer tut, ist es wahrscheinlich nicht effektiv.
Training im allgemeinen und Krafttraining im speziellen ist ein Prozess, kein Event.
Wer sich darauf einlässt, auch die harten, stillen, unbequemen Phasen zu akzeptieren, wird stärker – körperlich und mental.
Wer hingegen Spaß zur Bedingung macht, hört genau dann auf, wenn es zählt: Wenn der Fortschritt beginnt.