Infrarotsaunen haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da sie eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten.
Diese Art von Sauna nutzt Infrarotstrahlen, um den Körper zu erwärmen, im Gegensatz zu traditionellen Saunen, die auf heiße Luft setzen.
Hier werfen wir einen Blick auf die Wirkungen und Vorteile einer Infrarotsauna, gestützt durch wissenschaftliche Nachweise:
1. Entgiftung
Infrarotsaunen können zur Entgiftung des Körpers beitragen. Studien, wie die von Sears ME et al. (2012) [1], zeigen, dass durch das Schwitzen in einer Infrarotsauna Schwermetalle und andere toxische Substanzen aus dem Körper ausgeschieden werden können.
2. Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit
Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßige Anwendung einer Infrarotsauna positive Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben kann. Beispielsweise ergab eine Studie von Beever R (2009) [2], dass die Verwendung von Infrarotsaunen zu einer verbesserten arteriellen Steifigkeit führen kann, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren könnte.
3. Schmerzlinderung und Muskelregeneration
Infrarotsaunen werden oft zur Linderung von Muskelschmerzen und zur Unterstützung der Muskelregeneration nach dem Training eingesetzt. Quellen wie die Studie von Leung TK et al. (2012) [3] weisen darauf hin, dass die Tiefenwärme der Infrarotstrahlen Muskelverspannungen lindern und die Regeneration fördern kann.
4. Stressreduktion
Die Anwendung einer Infrarotsauna kann Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Forschungsergebnisse, wie die von Yu SY et al. (2006) [4], deuten darauf hin, dass Infrarotsaunen einen positiven Einfluss auf den Stresslevel und die psychische Gesundheit haben können.
5. Hautgesundheit
Infrarotsaunen könnten auch positive Effekte auf die Hautgesundheit haben. Studien, wie die von Honzakova M et al. (2007) [5], zeigen, dass die Infrarotstrahlung die Hautdurchblutung verbessern und die Kollagenproduktion fördern kann.
6. Gewichtsverlust
Einige Untersuchungen legen nahe, dass die regelmäßige Nutzung von Infrarotsaunen den Gewichts- und Körperfettverlust unterstützen kann. Ein Beispiel ist die Studie von Bingham JW et al. (2006) [6], die darauf hinweist, dass Infrarotwärme den Energieverbrauch steigern kann.
Anwendung in der Praxis
Zuerst muss die Art des Saunagangs in zwei in sich übergehende Formen unterschieden werden.
Zum einen Saunagänge zur Entspannung.
Zum anderen Saunagänge als Form des Hitzestress.
Hitzestress ist die Folge von Saunagängen bei denen man sich höheren Temperaturen aussetzt, die durch eine signifikante Steigerung der Herzfrequenz als eine Stressreaktion gekennzeichnet sind.
Da Hitzetoleranz individuell ist und sich ebenfalls anpasst, ist die individuelle Herzfrequenz ein wesentlicher präziserer Indikator für das individuelle Level an Hitzestress als eine bestimmte Temperatur.
Intensität der Saunagänge und das Training
Hitzestress hat seine Vorteile, jedoch auch seine Nachteile.
Vor allem im Kontext des Trainings.
Das bedeutet, wenn Saunabesuche direkt auf eine Trainingseinheit folgen sollten, sollte die Temperatur beziehungsweise die Position in der Sauna so gewählt werden, dass es warm und entspannend ist, und eine Stressreaktion, gekennzeichnet durch eine erhöhte Herzfrequenz, jedoch ausbleibt.
Der Grund dafür ist, dass das Ziel jeder Trainingseinheit ist, möglichst spezifische Stressoren zu setzen, um sich dann spezifisch an diesen Stress anzupassen.
Man macht zum Beispiel Kniebeugen, um in Kniebeugen besser zu werden.
Je mehr verschiedene Stressoren man sich aussetzt, desto geringer ist die Anpassung an einen einzelnen Stress.
Das bedeutet, wenn man nur Kniebeugen in einer Trainingseinheit macht, wird die Anpassung an diese Übung beziehungsweise dieses Bewegungsmuster wesentlich größer sein als wenn man zehn verschiedene Beinübungen in dieser Trainingseinheit macht.
Ein Saunabesuch ist ein weiterer Stressor, wenn die Temperatur so gewählt wird, dass die Wärme eine Stressreaktion hervorruft.
Dennoch macht es natürlich Sinn, eine Sauna in Form von Hitzestress zu verwenden. Hier empfehlen wir jedoch eine zeitliche Trennung zwischen anderen geplanten Stressoren wie Trainingseinheiten.
Das bedeutet, es bietet sich vor allem an Ruhetagen oder 4 bis 6 Stunden vor oder nach einer Trainingseinheit an, einen Saunabesuch in Form von Hitzestress durchzuführen.
Die Frequenz und Länge der Saunagänge
Was die Frequenz von Saunabesuchen angeht, ist die Wissenschaft sich hier recht einig: Häufiger ist besser. Das bedeutet in der Praxis empfehlen wir Saunabesuche so häufig, wie sie für eine individuelle Person möglich sind.
Die Länge von Saunagänge hängt von individueller Toleranz und der verfügbaren Zeit ab und ist optimalerweise zwischen 20 und 40 Minuten.
Fazit
Infrarotsaunen bieten eine breite Palette von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen, von der Entgiftung über die Herz-Kreislauf-Gesundheit bis hin zur Hautpflege und Regeneration vom Training.
Wir empfehlen je nach individueller Verfügbarkeit des in die wöchentliche Routine mit einzubauen.
Je nach Timing, entweder zur Entspannung oder als Hitzestress.
Referenzen:
[1] Sears ME, Kerr KJ, Bray RI. Arsenic, cadmium, lead, and mercury in sweat: a systematic review. Journal of Environmental and Public Health. 2012;2012.
[2] Beever R. The effects of repeated thermal therapy on quality of life in patients with type II diabetes mellitus. Journal of Alternative and Complementary Medicine. 2009;15(11):125–128.
[3] Leung TK, Lee CM, Lin MY, Lin SM. The effect of infrared radiation on the unweighting-induced atrophy in rat soleus muscle. Brazilian Journal of Physical Therapy. 2012;16(4):281–287.
[4] Yu SY, Chiu JH, Yang SD, Hsu YC, Lui WY, Wu CW. Biological effect of far-infrared therapy on increasing skin microcirculation in rats. Photodermatology, Photoimmunology & Photomedicine. 2006;22(2):78–86.
[5] Honzakova M, Voldrich M, Lesakova L. A prospective study of the use of a far-infrared home hyperthermic apparatus in treating cardiovascular risk factors in diabetic patients. Physiological Research. 2007;56(Supplement 1):S63–S68.
[6] Bingham JW, Shoemaker WC, Wo CC, et al. Cardiovascular and metabolic responses to prolonged sitting and standing. Gynecologic and Obstetric Investigation. 2006;62(4):227–229.