Der Carryover-Effekt im Krafttraining bezieht sich auf die Übertragung von Kraftzuwächsen von einer Übung oder Trainingsart auf eine andere.
Grundsätzlich beschreibt er, wie Verbesserungen in der Kraft bei einer bestimmten Bewegung oder Muskelgruppe sich positiv auf die Leistung bei verwandten oder ähnlichen Übungen auswirken können.
Beispielweise, wenn du dich darauf konzentrierst, deine Kraft in der Kniebeuge zu steigern, könntest du einen Carryover-Effekt erleben, der sich auf die Leistung bei Übungen wie Beinpresse auswirkt.
Wer nie mit der Beinpresse trainiert, jedoch seinen Kniebeugenleistung auf 2,5faches Körpergewicht steigert, der wird beim ersten Mal Training an der Beinpresse ein höheres Gewicht bewegen und mehr Leistung erbringen als jemand der einfaches Körpergewicht Kniebeugen macht.
So überträgt sich die Steigerung der Leistung bei Kniebeugen auf die Beinpresse.
Dieses Phänomen steht im Zusammenhang mit dem Konzept der Spezifität im Training, das besagt, dass Anpassungen an das Training spezifisch für die durchgeführte Art des Trainings sind.
Mehrere Faktoren tragen zum Carryover-Effekt im Krafttraining bei:
- Muskelaktivierung: Die Stärkung einer bestimmten Muskelgruppe kann neuronale Anpassungen verbessern und sie effizienter bei der Kraftentwicklung machen. Diese verbesserte neuronale Aktivierung kann ähnlichen Bewegungen zugutekommen.
- Biomechanische Ähnlichkeit: Übungen, die ähnliche Bewegungsmuster und Muskelaktivierungsmuster teilen, haben eher einen Carryover-Effekt. Zum Beispiel können Variationen der Kniebeuge, wie Frontkniebeugen oder Boxkniebeugen, aufgrund ihrer biomechanischen Ähnlichkeiten positive Auswirkungen aufeinander haben.
- Motorisches Lernen: Die Verbesserung der Fähigkeiten und Koordination einer bestimmten Bewegung kann zu Leistungssteigerungen bei verwandten Übungen führen. Wenn dein Körper geschickter in einem Bewegungsmuster wird, könnte er diese Verbesserungen auf ähnliche Aufgaben übertragen.
- Entwicklung der Energieversorgungssysteme: Verbesserungen in der Effizienz der Energiesysteme (wie anaerober oder aerober Kapazität) können zu einer insgesamt besseren Leistung und einem Carryover-Effekt auf verwandte Übungen führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl der Carryover-Effekt ein häufiges Phänomen ist, eine vollständige Übertragung von Kraftgewinnen auf alle Übungen nicht garantiert ist.
Spezifität spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle, und wenn du dich in einer bestimmten Bewegung oder Aktivität verbessern möchtest, solltest du diese Übung in dein Trainingsprogramm aufnehmen.
Wie bei jedem Aspekt des Krafttrainings können individuelle Unterschiede, Trainingsgeschichte und andere Faktoren den Grad des Carryover zwischen Übungen beeinflussen.
Die eine Übung, die den größten Effekt auf alle anderen Übungen aus Sicht des Carryover-Effekts auf die Kraftleistung hat, ist das Kreuzheben.
Das ist einer der Hauptgründe warum wir im YPSI mit jedem Kunden und Athleten das Ziel haben nach Aufbau der Grundlagen das Kreuzheben mit in das Programm Design aufzunehmen.
Um so den Carryover-Effekt zu maximieren.